Frühe Funde von Kupfer in der Region und Beginn des  Kupferschieferbergbaus im Mansfelder Land

- Den ersten nachweislichen Bergbau im Mansfelder Land gab es vor über 6.000 Jahren zwischen dem Ort Erdeborn und Helfta. Hier fand man im Jahr 2013 bei Ausgrabungen mehrere Gruben des urgeschichtlichen Bergbaus. Allerdings war das Ziel dieser Bergbauaktivitäten ein anderes wichtiges Material zur Werkzeugherstellung: Feuersteine.

 

- Ausgrabungen und Analysen bronzezeitlicher Siedlungsreste in der Gegend von Sittichenbach und Bornstedt beweisen, das Mansfelder sulfidisches Kupfererz zur Herstellung von Bronzegeräten neben reinen Kupfergeräten verwendet wurde, aber das Zinn für die Legierung nicht aus der Region stammt, da Zinnminerale in den Mansfelder Gesteinsschichten nicht vorkommen.Quelle:Vgl.Handbuch  für den Kupferschiefer- bergbau, Seite 3, Eisenhuth/Kautzsch.

Neben sulfidischen Kupfererz wurde auch das einfacher zu verarbeitende oxydische Kupfermineral Malachit gefunden. Über die Unterschiede: Kupferschiefer ist an Schwefel und Eisen gebunden und ist ein sulfidisches Erz. Das Kupfermineral Malachit ist ein oxydisches Mineral und besteht aus Kohlenstoff, Wasser - und Sauerstoff und Kupfer. Aus diesen Unterschieden ergeben sich erhebliche Unterschiede in der Metallgewinnung.

 

- Aus der Zeit um 1200 gibt es die ersten direkten Nachrichten über den Beginn des Bergbau im Mansfelder Land und in dieser Zeit stand die Gewinnung und Verarbeitung von Eisen schon auf einer sehr hohen Stufe.

 

- Der Mansfelder Chronist Cyriakus Spangenberg, schreibt in seiner Mansfeldschen Chronik vom Jahre 1572 wie folgt:

"Umb diese zeit (1199) hat sich das Bergwerck in der Graffschaft Mansfeld/nicht weit von Heckstedt angefangen/da zween Berghever deren einer Necke oder Neuke der ander Napian mit dem Zunamen geheissen/die ersten Schiffern gelanget und als dieselben in der Probe recht befunden worden/ir Vermögen/und was sie gehabt dran gewand/und also das Bergwerck zu bawen angefangen/ und weil es gut Kupffer geben hat/ ist derselbige Ort der Kupfferberg genand worden/und hat bis auff diesen Tag denselben Namen behalten"

 

Zur Geologie und Vererzung:

Der Mansfelder Kupferschiefer ist ein meeres-sediment- gestein das vor ca. 250 Millionen Jahren im sogenannten Zechsteinmeer entstanden ist. Die Vererzung des Sedimentgestein mit Kupfer fand aber  in anderen, in jüngeren Zeiträumen statt. Altersbestimmungen von Kupfererzproben in Wettelrode haben ergeben, das die Vererzung in zwei Phasen stattgefunden hat: vor 149 Millionen Jahren und vor 53 Millionen Jahren. Die Störungen in der Erdkruste sind die Wanderwege für die metallreichen Flüssigkeiten aus dem magmatischen Untergrund gewesen.Vor allem an "Störungskreuzungen" sind beachtliche Bodenschätze zu finden.

Diese Erkenntnisse stehen der Annahme gegenüber, die davon ausgegangen ist, das die Vererzung zeitgleich mit der Ablagerung im Zechsteinmeer stattgefunden hat.

Vergl. Montanhistorik- Workshop Wettelrode mit dem Geologen Gregor Borg, am 28.9.2016 in Wettelrode über das Thema: "Kupferschiefer in Mitteleuropa-Lagerstätte und wirtschaftliche Relevanz"